Keine Inspiration was zu schreiben, keine Aufgabe, kein Ansporn, keine tollen Zukunftsaussichten. Sie war vorhin so gut drauf, als sie heimkam und jetzt… nichts. Kein gar nichts, mumford & sons in den Ohren und keine Ideen. Warum geht sie dann morgen einfach in die Schule, warum bleibt sie nicht daheim oder fährt auf und davon, so wie sie es schon lange tun wollte. Einfach in einen Zug steigen und sehen was kommt, sich einen Job in einem fremden Land besorgen und immer Unterwegs sein, kein langweiliger Alltagstrott, keine Matheprüfung, keine Eltern mit Erwartungen, kein Small talk mit Bekannten. Kein Engel.
Sie ist am verzweifeln, was tun wenn er zur Kur muss? 6 Wochen. Das würde sie nicht überleben, da ist sie ganz sicher. Sie hat nicht den Mut ihn zu fragen, wann diese eigentlich stattfindet. Sie hat zu nichts mehr Mut. Außer zum träumen, zum träumen von einer besseren Welt und immer wenn sie aus einem dieser Träume aufwacht verzweifelt sie ein kleines Bisschen mehr an sich, an den Menschen um sie herum, an diesem System. Sie möchte verändern, möchte helfen, weglaufen, irgendwas tun.
Letzten Endes sitzt sie hier und schreibt.

Wer so intelligent war die Überschrift zu lesen. Heute geht es um die Besondere Leistungsfeststellung im schönen Fach Deutsch.
Deutsch ist eins meiner Lieblingsfächer, was auch an meiner Lehrerin liegt (großen Dank nochmal an diese FRau).
Tja, und heute haben wir dadrin Prüfung geschrieben. Und das lief ungefähr so ab: Beide Klassen, d.h. 10a & 10b schreiben zusammen in einem Raum, der ca. 1 1/2 mal so groß ist wie ein normaler Klassenraum, also kurz gesagt in der Kantine. Da wir 44 Schüler sind ist nun nicht für jeden extra ein Tisch da und so sitzen jeweils 2 Schüler einander gegenüber an einem.
Ich hatte mir schon vorher überlegt wo ich sitzen möchte, nämlich mit dem Rücken zur Wand, so dass ich die Uhr und die Menschen im Raum beobachten kann.
Okay, ich will ehrlich sein, es gibt nur einen Menschen den ich beobachten wollte, traurig aber war, ich starre gerne bestimmte Menschen an (kennt ihr bestimmt ;) )
Leider war mein Favouritenplatz schon besetz also ging ich einfach ne Bank nach vorn.
So und jetzt noch was zu dem "Menschen", über den will ich auch noch schreiben, aber nicht jetzt und eins ist klar: es ist nicht Kevin. Dieser jedoch findet es total toll, sich mir gegenüber zu setzten und mich während der Prüfung mit Fragen wie: "Ist das ein epischer Text?" zu nerven. Eins will ich ihm zugute halten, er hat mir ein Kaugummi gegeben, aber langsam habe ich das Gefühl das meine Paranoia wiederkommt, wenn der mich weiter so nervt.

Die Aufgaben selbst waren okay, das hab ich dann auch meiner Lehrerin gesagt, die denkt aber wenn ich ok, sage mein ich schreklich, dabei heißt okay, bei mir wirklich ok. Menschen sind echt kompliziert.
Langsam bekomme ich das Gefühl in Deutsch nicht genug gefordert zu werden. Ich hatte mir schon nach 5 Minuten nen groben Plan für den aufsatz gemacht un musste das bloß nur noch hinschreiben. Ich hätte gerne eine richtige Herausforderung, wo meine Kreativität gefragt ist und nicht ein stumpfes Einhalten von Regeln, was in Einleitung, Haupttil, Schluss reingehört.
So stumpfen die Menschen schnell ab, um dann gesagt zu bekommen um dem bourn out entgegenzuwirken sollen sie ihr Leben abwechslungsreicher gesalten. Ist dann bloß schwer, wenn man nie gesagt bekommt, was das überhaupt ist.
Sehe ich bei Kevin, der hat sich den ganzen, strengen Ablaufplan vorher nochmal aufgeschrieben und dann fleißig abgearbeitet, noch ist das voll in Ordnung, aber eines Tages wird ihn das wahrscheinlich fertig machen.
Am Freitag schreiben wir Mathe, mein persönliches Albtraumszenario. Vielleicht schreib ich nach dem Schocker was dazu, mal sehen.

Langeweile ist ein Zustand in den der Mensch kommt, wenn er nicht weiß was er machen soll bzw. nicht machen will, was er soll.
Der Mensch versucht dann vergebens sich mit Dingen abzulenken, die ihn eigentlich gar nicht interessieren würde, wäre ihm nicht so langweilig.
Zum Beispiel schriebt er sinnlose Sätze nacheinander mit der irren Annahme irgendjemand auf dieser Verluchten Welt findet es toll das dann zu lesen.
Ok, ich bin mir ziemlich sicher ein Mensch findet sich, der es toll findet Dinge von mir zu lesen. Und mit einem Fan bin ich doch schonmal weiter als einige andere Exemplare, oder?
Leider weiß mein Fan weder von mir, noch ich von ihm und wenn wir uns kennenlernen würde sich das Universum auflösen und etwas anderes noch komplizierteres würde entstehen.
Um das zu vermieden (weil, ich meine wer will das schon) gehe ich nun.

Vor was habt ihr eigentlich so angst?
Vor dem Tod, schlechtem Wetter, das einem der Partner verlässt oder das Haus abbrennt? Das mit eurem Kind was nicht stimmt, ihr die Prüfung verhaut oder den Job verliert?
Das die Welt stirbt, der längst überfällige Atomkrieg ausbricht, oder ein Asteroid alles Leben auslöscht?
Es gibt so vieles vor dem man heute Angst haben kann, so viele neue Möglichkeiten sich das Leben zu vermiesen. Je mehr wir wissen, desto mehr fürchten wir uns, denke ich manchmal.
In der Tierwelt ist Angst ein Schutzmechanismus, der die Lebewesen instinktiv warnt, wenn Gefahr droht und dafür sorgt, dass sie zumindest versuchen ihr Leben zu retten.
Bei uns homo sapiens ist Angst allmälich eine Volkskrankheit geworden, da uns täglich vor Aiugen gehalten wird, was alles schlimmes geschieht, wenn wir beispielsweise im Job versagen, den Müll nicht sortieren, oder unsere Medizin nicht brav einnehmen.
Oft gehen Menschen sogar so weit, das sie Andere in ihre Angst mit einbeziehen, wie ihre Kinder, Partner oder Freunde. Natürlich ist der Mutterinstinkt auch naturgegeben, aber viel zu oft verwechseln Mütter den Begriff Besorgnis mit besorgnisserregender Paranoia und steigern sich in Dinge hinein, nur weil sie jeden Tag von Mord und Totschlag in den Nachrichten hören.
Genauer gesagt ist die Mordrate gesunken, aber davon spricht keiner.
Es schadet uns ja nicht, wenn wir etwas mehr auf uns achten und nicht trauen etwas zu riskieren.

Oder schadet es uns doch?