Survivalmagazin
Freitag, 6. April 2018
2 Wochen her.

Wie oft kann man einem Menschen an einem verdammten Tag über den Weg laufen?

Ich dachte ja, er kommt erst Samstag wieder her. Verdammt, er sagte sogar, er kommt erst gegen Ende der Woche wieder.
Und dann war ich heute morgen mit einer Freundin im Buchladen. Wir fuhren die Rolltreppe hoch, da sah ich ihn für eine Sekunde unten stehen. Den Rücken mir zugewandt. Ich lief die Rolltreppe ein paar Schritte hinunter, um nochmal nachzusehen. Er war es wirklich. Die Jacke unter dem Arm stand er vor einem Regal. Er ist wieder da. Und ich dachte, ich hätte das schlimmste überstanden und könnte mich darauf vorbereiten ihn nächste Woche wieder zu sehen. Aber nein, man kann ja nicht mal in den verdammten Buchladen mehr gehen!
Auf jeden Fall war ich hin und hergerissen. Mein Herz wollte natürlich nach unten rennen und ihm ein Gedicht aufsagen, ein anderer Teil von mir wollte weglaufen, sich verstecken, während ein dritter Teil ihm Wasser ins Gesicht schütten wollte.

Letztlich war er nicht mehr da, als wir wieder unten waren.

Dann gingen wir in die Bibliothek. Ich war paranoid und zitterte. Zu recht, denn als ich im 3. Stock (ich hatte ihm erst erzählt, dass es sich im 3. Stock gut arbeiten lässt) ankam, saß er da, hatte erst die Hände vorm Gesicht und sah dann ganz kurz hoch. Ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen und ging in eine andere Abteilung.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich gesehen hat.
Warum ich nicht "hallo" gesagt habe? Ich denke ich hatte Angst. Vor dem, was ich tun könnte, das deckt alle Möglichkeiten ab.

Anschließend waren wir im Schuhgeschäft und dann Mittagessen.
Mensa. Der optimale Ort um sich ein drittes Mal zu begegnen. Und wie sollte es anders sein.

Die anderen waren auf der Toilette, aber ich wusch mir nur die Hände und ging dann raus. Da stand er, den Kopf nicht zu mir gedreht, aber er ging auch nicht die Treppe zum Speisesaal hoch.
Ich lief wieder zurück in Richtung Toiletten, drehte mich noch einmal um, sah wieder hin. Er stand dort immer noch und fummelte an seinem Schirm rum. Ich lief hin und her. Wartet er auf jemanden? wenn ja, dann will ich ihn nicht stören. Vielleicht trifft er sich ja heute mit ihr.
Aber auch wenn er sich mit jemanden trifft, was spricht dagegen, kurz hallo zu sagen, solange er warte. (Du merkst, ich bin gut darin mich selbst zu verarschen.)

Er ging ein wenig in meine Richtung ohne in meine Richtung zu sehen. Und dann siegte der schwächere Teil von mir und ich ging auf ihn zu.

S: "Hi"
C: "Hi"
Er sah mich an. Blaue Augen. Er hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr rasiert. Der Bartwuchs war mehr voran geschritten als sonst. Es sah merkwürdig aus wie er lächelte. Er wirkte genauso überfordert mit der Situation wie ich auch.
C:"Du auch hier"
S: "Ja.. passiert. Wir waren gerade schon essen und jetzt nochmal auf Toilette.. (warum zur Hölle habe ich ihm das erzählt?!). Ja.. wie geht's dir?"
C:"ganz gut" glaube ich ihm nicht!
Dann erzählte er mir etwas von seiner Hausarbeit und dem Tutorium und dass ihn das etwas stresse.
Ich beleidigte ihn etwas wegen seiner Hausarbeit und er lachte darüber und ging darauf ein und für einen Moment war es wie immer. Für einen Moment hatten wie beide viel Spaß.

Als wir uns kurz darauf verabschiedeten, umarmte ich ihn nicht und auch er zeigte nichts dergleichen.

Dann war ich den Rest des Tages recht deprimiert.
Gegen Abend ging es dann wieder. Es lief ganz gut. Ich hatte nichts dämliches gemacht, sondern ihn zum Lachen gebracht. Ich sah halbwegs gut aus.
Genau hier ist das Problem: Ich denke über solche Dinge nach und solange ich das tue, kann ich wohl mit nichts abschließen.

Warum hat er nur so blaue Augen? Wären sie braun, wäre es wohl leichter...

Kein Körperkontakt. Ist gut so, alles andere hätte noch schlimmer weh getan.

Ich will ihn sehen, jetzt wo ich weiß, dass er wieder hier ist. Aber ich will ihn auch nicht sehen... Ich will nicht ständig Ausschau halten oder Herzklopfen bekommen. Nicht ohne Hoffnung.

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 263 Strommännchen  mussten schon arbeiten
Donnerstag, 29. März 2018
https://www.youtube.com/watch?v=nJq6WcavFrs

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 233 Strommännchen  mussten schon arbeiten
Eine Woche her.

Wie geht es mir?

Es geht mir besser.
Ich habe mich ziemlich gut ablenken können und nun ist Ostern.
Gestern bin ich sogar das erste Mal aufgewacht ohne dass ich traurig war. Es geht bergauf.
Statt der Traurigkeit gibt es seit gestern einen kleinen Traum von ihm/ mit ihm. Im Dämmerzustand vor dem Aufwachen.
Es waren bis jetzt immer Gespräche.
Heute ging es um irgendeinen Berg.
Ich drückte meine Zweifel über irgendeine Aktion an einem Berg aus und er sagte so etwas wie "Gute Frau, dass ist bloß ein kleiner Hügel (...)."

Fehlt er mir?

Ich wusste, dass er heute nach Hause fährt und wusste nach kurzer Recherche auch wann. 14:07 Uhr.

13:50 war ich in der Nähe des Bahnhofes. Nur in der Nähe. Dann ging ich weiter und fuhr selber nach Hause. Es ist verdammt schwer, bestimmte Dinge nicht zu tun.

Was nun?

Abwarten. Filme gucken. Weiteratmen. Weitermachen. Seguir. Über andere Dinge lachen. Ablenken. Abwarten, bis er vielleicht zuerst mal schreibt. Und irgendwann aufhören zu warten. Und frei sein.

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 231 Strommännchen  mussten schon arbeiten
Donnerstag, 22. März 2018
These are the days of our life
"Wahre Liebe ist erst echt, wenn sie jemand erwidert."


Hier die Kurzversion. Bitte halte dich fest.


Ich habe Max erzählt, dass ich in Christoph verliebt bin, ihn aber auch gerne als Freund (Beziehung) behalten möchte. Er hat darauf reagiert, wie Max immer auf solche Dinge reagiert: rational. Er sagte, er will weiterhin mit mir zusammen sein und ob ich Christoph nicht vergessen könne. Ich sagte: nein.
Ich sprach mit vielen Menschen über dieses Problem. Mit Max nicht so oft, da wir dann immer sehr emotional wurden. Mit Christoph traf ich mich regelmäßiger und wir wurden Freunde.
Verschiedene Menschen rieten mir die Verhältnisse zu klären. Mir war erst nicht klar, was das heißt, ich wusste nicht was ich will. Tja, jetzt weiß ich es: Christoph. Auf jeden Fall nicht mehr Max (ich könnte über diese emotionale Krise lange schreiben, aber dafür bin ich zu fertig.)
Letzten Dienstag traf ich mich mit Max und sagte ihm, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen sein will. Wir weinten im Park, dann kam sein Zug und ich weinte auf dem Heimweg und war drei Tage lange emotional leer.
Am Tag nach der Trennung unternahm ich einen Ausflug mit Christoph. Dies tat meinem Schmerz gut und ich erzählte ihm (als erstem) von der Trennung.
Am Samstag gab eine Freundin eine Einweihungsparty und ich fragte Christoph, ob er mitkommen möchte. Er holte mich von der Bahn ab (ist das ein Date) und wir tranken dort Alkohol. Er erzählte mir von einem Mädchen in das er verliebt ist, die bald für eine Weile ins Ausland gehen will und der er seine Liebe noch nicht gestanden hat und wegen der er ziemlich fertig ist.
Ich versuchte ihm klar zu machen, dass er sich nicht deshalb fertig machen sollte. Dabei zählte ich Eigenschaften einer Liebe auf, die es wert ist, sich für sie fertig zu machen. Entweder erzählte ich es falsch oder er verstand es falsch, auf jeden Fall hat er es als Liebesgeständnis meinerseits verstanden, was, zumindest was die Eigenschaften betraf, stimmte.
Wir hielten Händchen, seine Stimme wurde wie Falcos in "Jeanny" und er erzählte mir, dass das mit dieser Frau auch nicht sicher sei und blablabla. Letztlich fragte er, ob ich mit zu ihm kommen möchte, er habe noch ein Kondom, was ziemlich alt sei, aber wir müssten auch nicht.
Wir küssten uns. Er sagte, er sei kein guter Küsser, was stimmt, aber er war dennoch sehr schön.
Er sagte, er werde mich nicht verletzen.
Wir kuschelten.

Dann gingen wir zu ihm und schliefen miteinander.
Dann kuscheln, nicht viel schlafen. Aufwachen. Sein Geruch, seine Augen, sein Mund, seine Hände, die nach meinen griffen. Wunderschön, wie nichts sonst.
Nächster Morgen, komische Situation, wir aßen Frühstück, der Stuhl als Symbol.ich fragte ihn, was wir jetzt tun sollen. Er meinte, wir sollten uns ein paar Tage nicht sehen. Blau Augen. Hände, kurz kuscheln.
Wir gehen zum Fahrstuhl. Das Gebäude ist nach einem Plan F gebaut. Gibt es den auch für uns? fragt er.
Wir gehen zur Bahn. Ciao.

3 Tage geil und paranoid. Hoffnungen. Freude. Verwirrung. Suche nach Kondomen. Hoffnungen verwerfen. SMS gestern Abend.

Heute trafen wir uns zum Frühstück.
Er sagte, lass uns Freunde bleiben, aber erstmal nicht so viel sehen. Die andere Frau. Ist sie der einzige Grund? Ja. Ich weiß, wie du dich fühlst, mir geht es mit ihr wie dir mit mir.
Wie lange? Bis die Vorlesungen wieder losgehen.
Du bist der erste Mensch, der mir das Herz gebrochen hat.
Reden bis zum Mittag. Zeitweise lachen, blöde Witze. Once upon a time.
Mittag. Wenig Appetit.

Time to say goodbye. Seine Bahn ist da. Er umarmt mich, hält mich noch kurz fest und sieht mich an. Für einen Moment dachte ich, er würde mich küssen. Für einen Moment dachte ich, ich würde ihn küssen.
Er lässt los. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange.


Schmerz
Schmerz
Schmerz
Tränen
Leere
Schmerz

Ich brauche etwas oder jemanden, der mich die Gegenwart vergessen lässt.

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 214 Strommännchen  mussten schon arbeiten
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Letzte Aktualisierung: 2023.09.09, 21:35
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