Survivalmagazin |
Donnerstag, 20. Februar 2014
Artikel 11 - Von Liebe, Tanzen und Nerven
scottlandapple, 21:27h
Nicht alles ist so wie es scheint, Menschen können sich ändern, Liebe ist eine Bitch und Niemand hat mehr Macht als der Andere.
Das sind einige der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten 3 Jahren gelernt habe. Ich möchte nun erzählen, wie ich mich verändert, verliebt, verloren und wiedergefunden habe. Naja, scheinbar wiedergefunden. Ich habe alle Namen behalten, da dies hier eh niemand lesen wird den ich kenne, abgesehen davon sind das über 10 Seiten Text (stand: 19.02. 20:24). Ich bin noch dabei weiter zu schreiben und überlege ob ich einfach den Beitrag erneuere oder einen neuen anfange. Was bis jetzt hier steht ist nur das erste Jahr von dreien. Die Anderen folgen bald. 1. Nicht alles ist so wie es scheint 1.1 Die 8. Klasse Vor 3 Jahren ging ich in die 8. Klasse. Wir waren gerade neu eingeteilt wurden und so hatte ich viele neue Mitschüler. Da waren zum einen die Mädchen, welche hauptsächlich nett waren, aber ich freundete mich nur mit einem Mädchen namens Mandy an. Die anderen hatten schon ihren festen Freundeskreis, aber wir beide waren genau auf derselben Wellenlänge. Weitaus interessanter waren da die Jungs. Weil ich auf dem Land wohne, kamen wir aus verschiedenen Dörfern, aber diese Gruppe von 5 Jungs kamen alle aus demselben Ort und waren dementsprechend stark befreundet. Es gab die Zwillinge, welche hyperaktiv waren und gern blöde Kommentare abließen; Pascal, ein Junge mit einem Sprachfehler; Paul ein, für sein Alter, ziemlich großer Typ und Max ein, für sein Alter ziemlich kleiner Typ, der von seinen Freunden Engel genannt wurde, da sein Nachname so ähnlich war . Sie schienen alle ziemlich nett zu sein, aber ich hatte nicht viel mit ihnen zu tun, Anfang des Jahres. Desweiteren war da noch Kevin, ein Junge mit extrem blauen Augen, der dazu noch Klassenbester war und noch eine weitere Gruppe dieser typischen Hip hop- biker typen, die eigentlich auch i. o., aber schrecklich eingebildet waren. Die werde ich jetzt nicht weiter beschreiben, weil der Großteil von ihnen die Schule verlassen hat und sie in dieser Geschichte keine große Rolle spielen. Damals hatte ich noch feste Ziele. Ich wollte um die Welt reisen, ungebunden sein, voraussichtlich keine Kinder bekommen und schreiben. Natürlich war ich auch damals verknallt. In einen Typen, der vor der Klassenänderung mit mir in eine Klasse gegangen war und nun in der Parallelklasse saß. Aber wenn man jemanden seltener sieht, vergeht auch die Liebe irgendwann und ich war zum 1.x seit der Grundschule frei. Wenn da nicht Paul gewesen wäre. Wie ich schon sagte, ist er ziemlich groß, dazu blond und er hatte diese ausgeprägten Schulterblätter, die sich beim Laufen an seinem Rücken immer abzeichneten. Es war so Mai, als ich ein Bild von seiner Konfirmation in der Zeitung sah und mich in ihn verliebte. Und ab da wurde die Schule wieder interessanter für mich. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und dachte nie, dass ich es schaffen könnte mich mit ihm anzufreunden. Einmal sollten wir in Kunst ein Fotoalbum gestalten und Paul schrieb auf die 1. Seite ganz klein „What´s the Q. ???“ . Ich fragte ihn was das heißen soll, aber er sagte nichts als hätte er mich nicht gehört. Dafür antwortete mir Max. Er sagte dies sei eine Anspielung auf „Per Anhalter durch die Galaxis“ wovon Paul ein riesen Fan sei. Bei der nächstbesten Gelegenheit kaufte ich mir das Buch. Es war wirklich genial. Wir redeten so gut wie nie, aber 2 Situationen sind mir im Kopf geblieben: einmal als wir alle am Kopierer standen und ich merkte, das er hinter mir steht. Ich wurde auf einmal total nervös und beeilte mich so schnell wie möglich da weg zu kommen. Als ich auf dem Rückweg zum Klassenraum war, rief er plötzlich meinen Namen, dass ich mein Blatt vergessen hatte. Ich weiß nicht mehr genau, was ich zum Dank gemurmelt hab. Das andere Mal war zum Wandertag. Mandy und ich sind ganz vorne gelaufen und hinter und nur noch Max und Pascal. Der Rest gaaaanz weit hinten. Da Paul mit den beiden hinter uns befreundet war kam er ab und zu mal vor, letztendlich blieb er da und erzählte die Story des Films „Matrix“. Mandy, die von dem Gelaber genervt war, drehte sich schließlich um und beleidigte ihn. Ich hab dann natürlich mitgemacht, das tat merkwürdig gut, den Typen zu beleidigen in den man verknallt ist. Natürlich hat er es nicht ernst genommen, er ist wirklich nett. Vielleicht etwas zu nett. Ende des Jahres sollten viele die Schule wechseln, unter ihnen auch Max, was ich wirklich schade fand, denn er war der beste in Mathe und ohne ihn wären wir verloren. Abgesehen davon war er ziemlich nett, auch wenn er aussah als würde er in die 6. und nicht in die 8. Klasse gehen. In der vorletzten Woche fand dann ein Showabend statt. Das ist ein Abend an dem Schüler vor Publikum singen oder Schauspielern oder Ähnliches vorführen dürfen. Von meinen Freunden ging kaum jemand hin, dennoch hatte ich das Gefühl, was zu verpassen, wenn ich nicht dort wäre. Ging also dahin und traf zum Glück doch noch jemanden, neben den ich mich setzen konnte. Rechts neben mir saß meine Freundin und links war ein Platz frei. Naja, also und Paul hatte damals diesen blauen Rucksack von Deuter, den ich toll fand (vermutlich weil er ihm gehörte). Und der lag auf dem freien Platz neben mir. Ich weiß nicht mehr was passiert ist, als er sich hingesetzt hat, ich weiß nur noch, dass ich es konsequent vermieden hab zu ihm rüber zu schauen. Einer aus der 10. Spielte das Lied „Wie soll ein Mensch“ und sang dazu. Es war erstaunlich wie dieser Song passte. „Wie soll ein Mensch das ertragen, dich alle Tage zu sehn, ohne es einmal zu wagen, dir in die Augen zu sehn.“ Er hatte sein blaues T-shirt an, in dem seine Schulterblätter so gut zur Geltung kamen. Von da an träumte ich fast jede Nacht von ihm in diesem T-shirt. Als die Vorstellung zu Ende war standen ich und Paul gleichzeitig auf. Er wollte in meine Richtung nach draußen gehen und ich ließ ihn mit einer Handbewegung durch. Dabei sahen wir uns in die Augen. Er hat grünblaue Augen, doch in diesem Moment konnte ich weder an Farben noch an sonst etwas denken. Mein Kopf war total leer. Die letzte Woche brach an und ich erfuhr, dass Max doch an unserer Schule bleiben wird. Ich sagte, das wäre gut, denn wir bräuchten ihn ja noch. Daraufhin hat mich Max merkwürdig angelächelt. Als ob er nicht genau wüsste, was er davon halten soll, dass ich sowas gesagt hab. Und ehrlich gesagt, weiß ich bis heute selbst nicht warum ich das gesagt hab. Am letzten Tag vor den Sommerferien geschah noch etwas Seltsames: Ich hab Paul tschüss gesagt, ohne Angst zu bekommen. Er sagte mir auch Tschüss. Immer wenn ich an jemanden denke, denke ich an das, was er oder sie zuletzt gesagt oder getan hat. Und so dachte ich die ganzen Ferien daran, wie Paul mir Tschüss gesagt hat. Und ich hatte einen Traum. Es war plötzlich Winter und ich versuchte Paul mit einem Schneeball abzuwerfen. Der Ball flog aber an ihm vorbei und traf Max, der plötzlich hinter ihm stand. Er traf direkt an den Kopf, der sofort zu bluten anfing und Max fing an zu weinen. 1.2 Tanzstunde Anfang der 9. Klasse war ich immer noch in Paul verliebt und versuchte dementsprechend einiges über ihn herauszufinden. Er hatte einen Youtube-Kanal auf dem er Videos von Pyrotechnischen Experimenten hochlied. Es war nämlich so, dass die 5 Jungs mit einigen Anderen, Bomben, Böller, Feuerwerkskörper u.ä. herstellten und diese dann im Wald testeten. Davon drehten sie dann Videos und stellten sie auf Youtube. Später entstand dann ein eigener Kanal für diese Videos doch zu diesem Zeitpunkt gab es sie nur auf Paul´s Kanal. Auch konnte ich so sehen, welche Videos er geliked oder kommentiert hatte. Er hörte gerne Gothic Bands, wie Unheilig und so hörte ich mir auch ab und zu Unheilig an. Es waren hauptsächlich ältere Lieder der Band, bevor sie berühmt wurde. Ich hab nicht darüber nachgedacht, dass ich Paul stalken würde. Ich war halt verliebt und da denkt man nicht wirklich nach. Was ich vor einiger Zeit in diesem Blog schon mal beschrieben habe, war die Tanzstunde. Ich beschreib die jetzt trotzdem noch mal neu. So gut wie alle aus unserem Jahrgang meldeten sich dazu an. Ich hatte natürlich die Hoffnung mit Paul zu tanzen, wusste aber nicht wie die Paare ausgewählt werden. Es ging so los, das wir in einen Raum gingen, an dem an beiden Wänden gegenüber Stühle aufgestellt waren. Die Jungs setzten sich auf die eine, die Mädchen auf die andere Seite. Bei jedem neuen Tanz sollten die Jungs dann aufstehen, zu den Mädchen rübergehen und eine zum Tanz auffordern, diese durfte dann nicht nee, sagen, aber es ging darum sich vor sie hinzustellen, die linke Hand auszustrecken und zu fragen ob sie denn mit demjenigen Tanzen möchte. Das gab meinen Nerven das Letzte und ich konnte nur noch den Parkettboden anstarren, während sie auf uns zu kamen. Paul stand vor mir. Er streckte seine linke Hand aus, lächelte leicht und fragte „möchtest du?“ Ich weiß nicht mehr was dann passiert ist. Vermutlich bin ich auf die Tanzfläche geflogen oder sowas. Es war unglaublich schön. Den Rest der Stunde tanzte ich mit anderen, aber die waren mir egal. Die folgenden Tanzstunden bis zu den Herbstferien, tanzte ich ab und zu mit Paul, aber auch mit anderen. Das größte Problem war die „Damenwahl“ die ab der 2. Stunde eingeführt wurde. Die Mädchen durften nun die Jungs fragen. Das war natürlich kompliziert für mich, da ich einerseits Paul fragen wollte, aber andererseits Paul nicht fragen wollte, da das ziemlich auffällig wäre. Natürlich wäre es auch bei jedem Anderen ziemlich auffällig einfach so zu fragen (du merkst ich bin sehr schüchtern) und so wartete ich immer bis nur noch ein paar übrig waren. Das waren meistens Max und Pascal. Und da Pascal (Verzeihung) nicht gerade der Schönste war fragte ich meistens Max. Außerdem fand ich Max immer noch nett und er war viel zu intelligent um zu glauben dass ich etwas von ihm will. Dachte ich. Einmal waren sogar nur noch Max und Paul übrig und ich fragte Max. Vermutlich weil ich zu feige war, oder um Paul zum Nachdenken anzuregen. Max redete beim Tanzen nie mit mir. Einmal fragte ich ihn, was bei seinem GeVa- Test (ein Berufswahltest) rausgekommen sei, und er antwortete mir knapp. Ich dachte er mag mich nicht und so nett schien er auch nicht zu sein, eher überheblich. Er regte sich zum Beispiel wegen einer 2 in Chemie auf und wurde total rot im Gesicht, als unsere Lehrerin ihn deshalb anschrie. Mit Paul redete ich umso mehr. Mir war schon vor längerer Zeit ein brauner Punkt auf seinem rechten Ringfinger aufgefallen und so fragte ich ihn kurz vor Schluss des Tanzes danach. Er meinte verwirrt, er hätte sich irgendwo eingeklemmt. Nachdem die Jungs die Mädchen wieder zum Platz geführt hatten, sah ich noch einmal zu ihm hin und er saß auf seinem Stuhl und starrte seine Fingernägel an. In den Ferien laß ich ein Buch über Körpersprache und darin stand, dass es bei jedem Menschen eine bestimmten Punkt gab d.h. eine ungewöhnliche Verhaltensweise. In der nächsten Tanzstunde sah ich mir also die Reihe der Jungs an und suchte nach solchem Verhalten. Die meisten saßen locker und entspannt da, redeten miteinander oder spielen auf ihren Handys. Paul auch. Nur Max hatte die Beine überschlagen, ein Zeichen (laut dem Buch), plötzlich sah er mich an und ich musste schnell weg schauen. Als ich wieder hinsah, starrte er mich an. Ich sah wieder weg und die Stunde begann. Zu dieser Zeit war ich total begeistert von den Theorien von Erich von Däniken, das mal Aliens auf der Erde waren usw. Als er einen Vortrag in meiner Nähe hielt musste ich unbedingt da hin. Da meine Eltern sich auf dafür interessierten und ich so umsonst rein kam, gingen wir zusammen. Es war der 04.11.11 ich weiß nicht wieso ich mir das Datum gemerkt habe. Der Vortrag fand in einem großen Saal statt, der voller Stühle war. Wir setzten uns etwas weiter vorne hin. Ich weiß nicht mehr wieso ich mich umgedreht habe, aber ich hab´s getan und da stand: Paul! Ich drehte mich schnell wieder um, aber er hatte mich nicht gesehen. Dann drehte ich mich wieder um und rief seinen Namen. Er grinste und winkte mir zu. Das war´s. Der Vortrag begann. Als die Show zu Ende war, versuchte ich in der Nähe von Paul raus zu gehen. Aber es waren zu viele Menschen im Saal. Wir wurden einfach nach draußen gedrängt und ich sah ihn an diesem Abend nicht mehr. Am Montag sprach er mich in der Schule darauf an, ob es mir gefallen hätte. Ich stotterte etwas vor mich hin und ging dann mit meinen Schmetterlingen im Bauch raus. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide am selben Abend da waren, war nicht besonders groß, dachte ich. Das musste Schicksal sein. Ich war wieder und wieder verliebt. Der Tanzkurs neigte sich dem Ende zu und unser Lehrer kündigte an, dass es einen Tanzstundenabschlussball geben würde, bei dem man mit einem Partner einmarschiert und den Eröffnungstanz tanzen würde. Wir sollten uns also demnächst mal einen Partner suchen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen wen ich gern als Partner gehabt hätte, aber bevor ich darüber nachdenken konnte ob und wie ich ihn frage, begann die Herrenwahl und wie aus dem Nichts stand Max vor mir, streckte seine linke Hand aus und versuchte angestrengt mich nicht anzusehen. Er hatte mich schon vorher öfters gefragt und wie immer nie mit mir geredet, sodass ich mir nichts dabei dachte als wir auf die Tanzfläche gingen. Ich kann mich nicht mehr an das erinnern, was er dann sagte. Es fing mit „Ich wollte fragen…“ an und hatte den Sinn, dass er wissen wollte ob ich mit ihm zum Tanzstundenabschlussball gehen will. In meiner Verwirrung sagte ich sowas wie „äh, ok“. Das war unser ganzes Gespräch und doch machte ab da irgendwas in meinem Kopf „knack“. Ich erzählte Mandy davon und sie meinte ihr sei schon seit einer Weile aufgefallen, dass Max mich immer ansieht und er mich vermutlich mag. Mag. Genau so sagte sie es. Und sie fände es süß. Ich fand es nicht süß. Ich überlegte sogar ob ich dafür sorgen soll das der Mistkerl (ja, jetzt kommt der Mistkerl in Spiel ;)) bis zum Abschlussball nicht mehr laufen kann und ich mit Paul tanzen kann. Rückblickend war das nicht sehr nett, aber genau das waren meine Gedanken damals. Max selbst hat das wohl nicht mitbekommen, denn er fragte mich von da an fast immer, wenn die Jungs dran waren. Des Weiteren fiel mir auf das er mich wirklich ständig ansah. Immer wenn ich es merkte sah ich in eine andere Richtung. Ich hatte Angst. Ob es Angst davor war ihn zu verletzen oder Angst vor dem was er tun könnte, weiß ich nicht. Vielleicht etwas von beidem. Er schien sich so sicher so sein, wenn er mich anstarrte. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen und die Hände übereinandergelegt. Er sah nicht gruselig aus, überhaupt nicht. Seine Haare waren hellblond und seine Augen blaugrünbraun, ich habe bis jetzt keine Ahnung welche Farbe sie wirklich haben. Er war damals fast einen Kopf kleiner als ich. Es war eine merkwürdige Zeit. Ich war einerseits total in Paul verknallt, wurde aber andererseits von seinem besten Freund angestarrt. Ob Paul auf mich stand weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er am Tag der ersten Tanzstunde seinen Beziehungsstatus auf Schülercc auf „bisschen verliebt“ änderte und seitdem nicht mehr online kam. Wir hatten jetzt alle Facebook und Skype. Vielleicht war es diese kleine Hoffnung die mich zu dem brachte, was ich dann tat. In der vorletzten Tanzstunde sollten wir nämlich bestimmen, mit wem wir beim Abschlussball welchen Tanz tanzen würden. Wir bekamen Karten, auf die wir den Namen und den Tanz eintragen konnten. Unser Lehrer gab uns 20 Minuten dafür Zeit und bevor ich auch nur einen Gedanken fassen konnte kam Max schon zu mir rüber gerannt und grinste. Natürlich. Ich fragte mich allen Ernstes was mit dem Mistkerl los war. Mich erst ignorieren und dann sowas. Wir machten uns einen Tanz aus, nachdem ich ihm (hoffentlich diplomatisch) erklärt hab, dass ich nicht alles mit ihm tanzen will. Dann ging ich in einem Anfall von Selbstüberschätzung zu Paul und fragte ihn ob wir auch was zusammen tanzen könnten, er meinte ok und wir konnten uns ewig nicht für einen Tanz entscheiden. Schließlich nahmen wir Walzer. Ich fragte noch 2 Jungs. Und hatte als die Zeit zu Ende war fehlten mir noch 2 Tanzpartner. Zum Glück ging das nicht nur mir so, und da meinte unser Tanzlehrer, dass die Jungs ihre Karten abgeben sollten und die Mädchen dann vorkommen und gucken konnten, wo den Jungs noch eine Partnerin fehlte. Ich hoffe das konnte man nachvollziehen. Ich hab jedenfalls den Kartenhaufen nach Paul seiner durchsucht und mich bei ihm mit einem weiteren Tanz eingetragen. Da war noch einer übrig und da ich es nicht zu auffällig machen wollte trug ich mich hier bei Kevin, dem Klassenstreber ein. Damit hätte der Abschlussball eigentlich kommen können, aber leider plant das Schicksal nicht, warum sollten wir Menschen es also tun? Am nächsten Tag in der Schule kam Kevin auf mich zu und meinte es sei da ein Fehler unterlaufen, er hätte schon eine Partnerin wo ich mich eingetragen hab. Aber das wäre nicht schlimm, er wüsste das Engel (also Max) noch viel frei hat, ich solle ihn doch mal fragen. Also zusammengefasst: Ich sollte den Typen, der vermutlich in mich verknallt war fragen ob er mit mir tanzt, ohne so zu wirken als würde ich auf ihn stehen, da ich das ja nicht tat, weil ich auf Paul stand. Und das alles nachdem ich ihm erklärt hatte, nicht alles mit ihm tanzen zu wollen und zusätzlich dürfe ich das nicht tun wenn Paul in der Nähe ist, weil der sonst vermutlich denken würde ich würde auf Max stehen und damit jede Chance auf eine gemeinsame Zukunft Geschichte wäre. Nochmal zusammengefasst: Ich war am Arsch. Im Nachhinein hätte ich natürlich jeden anderen fragen können, aber erzähl das mal meinem labilen Vergangenheits – Ich. Da das bis zur nächsten Tanzstunde geregelt sein musste, fragte ich Max am Montagmorgen, als noch fast keiner im Raum war, der uns hören konnte. Er war müde, ich war müde und ich hoffe er hat sich nicht allzu viel dabei gedacht. Alberne Hoffnung, ich weiß. 1.3 Tanzstundenabschlussball Meine Nervosität vor der Tanzstunde war ein Witz dagegen, was ich vor dem Abschlussball empfand. Und das war nicht etwa die Angst beim Tanzen zu verkacken. Die Jungs sollten den Mädchen Blumen mitbringen, die wir dann beim Einmarsch tragen sollten. Deshalb standen alle vor dem Eingang und warteten auf ihre Partner. Max kam ziemlich spät, ich machte einen Witz darüber, dass er vergessen hat das Papier von den Blumen abzumachen. Den hat er aber nicht verstanden, entweder war er zu nervös oder ich bin einfach nicht lustig. Paul ging mit einem Mädchen aus der Parallelklasse. Sie machte mich nicht eifersüchtig, aber ein wenig wütend war ich schon, das sie von ihm Blumen bekam und nicht ich. Zuerst wurden Fotos gemacht. Eins als Paar und 2 Einzelfotos. Meine Eltern haben die Bilder später gekauft und ich muss jedes Mal lachen wenn ich sie mir ansehe. Wir sehen verdammt gelangweilt aus und das ist extrem witzig wenn man bedenkt wie aufgeregt wir waren. Zumindest aus heutiger Sicht. Damals kam es mir überhaupt nicht witzig vor. Paul hatte an dem Abend ein türkises/hellblaues Hemd an, was ihm meiner Meinung nach ziemlich gut stand. Die ersten beiden Tänze liefen ziemlich gut, doch dann setzte ich mich zu meinen Eltern, die mir Rotwein anboten. Und naja, ich hab an dem Abend rausgefunden, dass ich auf Dornfelder Rotwein allergisch bin. Es ist nichts Schlimmes passiert, ich wurde nur total rot im Gesicht, und meine Augen sahen aus als hätte ich geheult. Das musste ich mir natürlich auf dem Klo ansehen und kam prompt zum Tanz mit Max zu spät. Alles in allem war es ein schöner Abend. Es hat niemand irgendwem seine Liebe gestanden, oder sich sonstwie blamiert. Ich kann nicht tanzen, das hat man auch auf den Bilder/Videos gesehen, aber die hab ich mir lange nicht mehr angesehen. Meine Nerven sind auch so schon hart am Limit. Die Woche nach dem Abschlussball redete ich sogar mit Paul. Und am letzten Schultag schaffte ich es ihm Tschüss und Frohe Weihnachten zu wünschen. Ich weiß nicht wieso, aber ich hab sogar Max frohe Weihnachten gewünscht. Darüber möchte ich später spekulieren. ... comment 243 Strommännchen mussten schon arbeiten
bloggerinundsoo,
Donnerstag, 20. Februar 2014, 23:31
Ich überlege gerade wie lange ich für's lesen gebraucht habe. 20-25 Minuten?
Bin eine relativ langsame Leserin. Fand's trotzdem schön. Eine Herausforderung war es auf jeden Fall. Nicht weil es viel war, sondern weil mein ''P.'' eben auch Paul heißt, und mich das beim ersten mal lesen zum stocken gebracht hat. Ich hatte gehofft, dass Paul nur in einem kleinen Teil vorkommt. Als ich kurz den Text überflog war mir klar, dass es nicht so war. Manchmal musste ich an meinen Paul denken und musste mich ab und zu aufrappeln um mich wieder auf den Text zu konzentrieren. Es hat mich manchmal an mich erinnert. An die Zeiten an den ich mit meinem Paul im Saal Theater hatte. Das das schon über ein Jahr her ist, ist unglaublich. (Ein ziemlich mulmiges Gefühl wenn ich ''mein Paul'' sage) Deine Story erinnert mich total an ein Buch von meiner Schwester, dass ich mir vor einigen Jahren mal geklaut hatte, es ihr aber wieder hingestellt hatte bevor sie es bemerkte. Den Namen weiß ich gerade nicht aber ich werde ihn dir sagen wenn ich es weiß, und es dich interessiert. Freu mich schon auf den nächsten Teil! Grüße ... link
scottlandapple,
Donnerstag, 20. Februar 2014, 23:41
Dankeschön :)
Das mit dem Namen ist interessant, aber vielleicht kannst du dich so besser in meine Lage hineinversetzen, wenn du dir "deinen Paul" vorstellst. Mich würde das Buch wirklich interessieren, ich lese im Moment eh zu wenig. Dir einen schönen Abend und viel Glück morgen! ... link ... comment |
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