Survivalmagazin
Montag, 1. September 2014
Artikel 62 - das Monster
https://www.youtube.com/watch?v=maTP315XZCQ

Gestern Abend erreicht mich eine Nachricht von Max, dass er ja morgen nach der Schule mit zu mir kommen könnte. So für 2 h, dann würde ihn sein Vater von der Arbeit mit heim nehmen, da mein Haus gleich auf dem Weg liegt.
Gut, in dem Moment bin ich erstmal durchs Zimmer gerannt und habe irgendwelches Zeug irgendwo hin geräumt, nach einer Weile ging es mir wieder besser und ich schrieb zurück "ok".
Die Frage ob und wie gut ich in dieser Nacht schlafen konnte erübrigt sich damit wohl.

Das Schuljahr begann wie immer mit einer Versammlung auf dem Schulhof, und einer Rede des Direktors. Als ich ankam konnte ich den Mistkerl noch nirgends entdecken, also ging ich, nachdem ich einige Freunde begrüßt habe erstmal ins Gebäude um meinen Rucksack abzustellen. Dann, als ich wieder raus ging stand er da. Neben Paul und redete mit ihm. Ich wollte eigentlich nicht zu ihm hingehen, sondern warten bis er mich bemerkt, aber als er da so stand, (auch wenn das schmalzig klingt) konnte ich nicht anders als auf ihn zu zu gehen und hallo zu sagen. Er ist jetzt ein kleines bisschen größer als ich, aber ansonsten hat sich nichts verändert. Wir haben uns umarmt und ich hab ihn angesehen und alles war gut.
Der Schultag an sich war auch ok. Es war schön alle wieder zu sehen, trotzdem war das ein komisches Gefühl mit dem Wissen im Hinterkopf, dass Max gleich mit zu mir geht und wir uns nicht nach der Schule wie immer verabschieden. Als dann Schluss war ging Max mit zu mir. Das war das eigentlich merkwürdige. Denselben Weg, den ich seit Jahren Tag für Tag gehe mit Max abzulaufen, mit ihm Bus zu fahren (und das schwarz ;)) und dann daheim die Tür aufzumachen, was ich so oft getan habe, manchmal auch während ich an ihn dachte. Das ist sehr krass gewesen.
Jetzt ist dieses Haus heilig. Jede Treppenstufe, jede Türklinke und jeder Gegenstand den er berührt hat.
Wir saßen dann an meinem Schreibtisch. Max saß rechts von mir und ich musste daran denken, wie oft ich mir schon vorgestellt hatte er würde dort sitzen und plötzlich saß er wirklich da.
Dann kam meine Mutter heim und wir haben Kuchen gegessen. Zum Abschied gab er ihr die Hand, was ich sehr amüsant fand. Aber auch toll.
Ich brachte ihn bis zur Straße, wo sein Vater ihn dann abholte. Was wir bei mir gemacht haben ist noch nicht relevant, vielleicht komme ich später darauf zurück..

Noch was, als die Schule zuende war und wir zum Bus gingen, sah ich Max wieder einmal grinsen. dieses Mal hatte ich keine Angst. Ich habe mich gefreut.

Und er hat über unser festnetz telefoniert, jetzt muss ich das Telefon in eine Vitrine legen ;)

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