Survivalmagazin |
Montag, 29. September 2014
Artikel 68 - Öfen angucken
scottlandapple, 23:08h
Heute waren wir in einer Fabrik, in der früher die Krematorienöfen für Auschwitz hergestellt wurden. Viel war davon aber nicht mehr zu sehen und es ist ja auch nicht Sinn dieses Blogs über Geschichte zu informieren (dafür gibts youtube und Wikipedia). Ich schreib ja eh nur über Max.
Also den haben wir heute morgen abgeholt. Ich klingel und sehe durch die Tür, wie Max die Treppe runter gerannt kommt, den Kopf Richtung Tür bewegt, mich sieht und wieder hoch rennt. Ja, wir waren zu früh, aber das ist doch kein Grund mich länger warten zu lassen ;) naja, er kam dann doch noch raus, sagte "Hi" und umarmte mich. Dann sind wir Paul abholen gefahren, der mich, obwohl er wusste das ich ihn mitnehme, anrief um zu fragen ob er mit könne. Dann zum Bahnhof und von dort mit dem Zug in die nächste Stadt mit Krematorienfabrik. Dort war es sau heiß und der Typ erzählte in einer Tour. Ich hatte dummerweise meine Trinkflasche im Rucksack im Gebäude liegen und ein Stockwerk höher war eine Austellung in der sehr viele Infotafeln standen, und vor jeder hat der typ eine 10 minütige Rede gehalten. Als wir bei der 4. Infotafel angelangt waren, merkte ich, dass mir immer heißer wurde. Ich hatte höllischen Durst und schwindelig war mir plötzlich auch. Es war dasselbe gefühl wie manchmal morgens beim auftsehen, wenn einem auf einmal kurz schwarz vor Augen wird. Ich geriet in Panik und spürte schon wie mein Herz stärker schlug. Neben mir stand max und ich überlegte mich an ihm abzustützen. Ich sah weiterhin den erzählenden Mann vor der Infotafel an. Das Bild bekam Punkte, grieselige schwarze Punkte, und es wurden immer mehr. Verdammt und ich musste mich an die Wand lehnen um stehen zu bleiben. Di Punkte verdichteten sich zu einem undurchdringlichen Schwarz. Ich konnte nichts mehr sehe und auch die Geräusche drangen nur noch wie durch Wasser zu mir. Ich schloß die Augen und öffnete sie. Kein Unterschied. Verdammt. Ich bewegte mein Hand zur Seite, wo meines Wissens nach Max stand und berührte ihn an der Schulter. Er fragt was los sei und ich versuchte ihm zu sagen, dass ich nichts mehr sehen konnte und in den nächsten sekunden umfallen würde. Aber irgendwie hörte ich meine eigene Stimme nur noch wie ein Echo. Ich versuchte mich zu melden und der Mann fragte durch tiefes Wasser "Ja?" . "Mir gehts nicht gut" hab ich glaube ich geantwortet, woraufhin mich irgendjemand an den Schultern weg führte. Nur ein paar Schritte bis zur nächsten Bank. Ich setzte mich und eine Jungenstimme sagte "ein und ausatmen". Später bekam ich heraus, dass mich Max und meine Lehrerin zur Bank geführt hatten und die Stimme, auch letztere gewesen sein musste, obwohl sie in meiner Erinnerung eindeutig männlich klingt. langsam konnte ich wieder Umrisse erkennen. alle standen um die Bank herum, auf der ich saß. Meine Lehrerin gab mir eine Flasche Wasser und legte mich auf die Bank, ihre Tasche unter meinen Kopf. Dann sollte ich trinken und die anderen weitergehen. So lag ich dann eine Weile da, bis ich wieder normal sehen konnte und meine Lehrerin erzählte mir, das sie das früher auch ab und zu gehabt hat. Sie fragte mich auch ob ich zu wenig essen würde (hahaha, ich und zu wenig essen!) und ob ich Kaffee trinke. Richtig süß, wie besorgt die sein kann. Irgendwann hat sie mir dann wieder erlaubt aufzustehen und zu Führung zurück zu gehen. Ich stellte mich an den Rand neben Paul, der mich so besorgt ansah, wie ich es noch nie bei ihm erlebt hatte. Genauso ernsthaft fragte er ob es denn wirklich wieder ginge. Das war auch süß und merkwürdig. Der Paul, der Witze macht wäre mir in dem Moment irgendwie lieber gewesen, aber das wäre vermutlich auch wieder unpassend gewesen. Max kam dann auch an und schaute genauso besorgt drein. Aber nach einer halben Stunde hat der mich schon wieder damit geärgert und das Universum war wieder normal ;) Den restlichen Tag ist nicht viel spannendes passiert. Es gab in der Ofenfabrik keine Öfen anzuschauen, was ich schon recht armselig finde. Und auch so war es ziemlich öde (auch wenn die anderen deshalb nicht gleich umgefallen sind.) Heimgefahren sind wir dann mir Pascal, netterweise hat seine Mama mich mitgenommen, obwohl sie mich nicht kannte. Als ich heimkam, hatte ich schreckliche Kopfschmerzen, hab mich ins bett gelegt und hier bin ich jetzt ;) LG S. ... comment 178 Strommännchen mussten schon arbeiten |
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