Survivalmagazin |
Montag, 25. Juni 2018
Wer oder was bin ich?
scottlandapple, 00:02h
Zunächst muss ich die Frage wohl etwas präziser formulieren. Sie kann nicht allein stehen, wenn sie verstanden werden soll. Eigentlich sollte ich fragen "Wer oder was war ich und wer oder was bin ich jetzt?"
Manchmal sehe ich in den Spiegel und frage mich, wer mich da anblickt. Ich erkenne meine äußerlichen Merkmale. Recht hübsch anscheinend, zumindest wenn man manchen Menschen glauben darf. Ich sehe das, aber gleichzeitig sehe ich mich an und weiß nicht mehr, wer ich überhaupt bin und ob ich das schon immer war oder ob ich mich verändert habe und mich nicht mehr an mein früheres Ich erinnern kann. Den Startschuss für diese Gedanken hat Max gegeben. Während ich mit ihm Schluss machte. Er sagte, ich hätte mich verändert, einige Personen hätten das bereits bemerkt. Dann las ich einen alten Tagebucheintrag, Tatsächlich erkannte ich mich nicht mehr wieder. Ich schrieb davon, wie sehr ich Max vermisste und all sowas. Damit und mit der Art wie ich schrieb, konnte ich mich nicht mehr identifizieren. Es ist irrsinnig, aber ich glaube dieser Ort veränderte mich und verändert mich immer noch. Bin ich nächste Woche wieder jemand anders? Werden mir dann diese Zeilen wie die Zeilen einer Fremden erscheinen? Manchmal kann ich mich daran erinnern, wie ich früher war. Wann war überhaupt früher? Vor Christoph? Oder noch weiter davor? Ich glaube, er spielte eine nicht unwesentliche Rolle. Aber alleine schuld ist er nicht. Ich denke jetzt viel mehr über Sex nach. Ich frage mich, ob das allen Menschen so geht und ich bloß bisher davon ausgeschlossen war oder ob dies eine Entwicklungsstufe ist, die ich (erst) jetzt erreicht habe. "Was ist der größte Trieb im Menschen? - Der Sexualtrieb" (Christoph am Freitag. Wir waren beide etwas angeschlagen, sodass ich nicht weiß, wie ich diesen Satz deuten soll.) Ich bin wohl selbstbewusster. Ich habe keine Angst vor fremden Leuten oder davor zu provozieren. Ich interessiere mich für alle möglichen neuen Dinge. Ist es nicht zu spät für eine weitere Pubertät? Du fragtest dich, wie du sein sollst. Ich frage mich, wie ich bin. Ich bin nicht böse. Aus irgendwelchen Gründen halte ich es für blödsinnig böse sein zu wollen. Es führt für mich zu nichts. Womit wir bei der wohl wichtigsten Frage in diesem Zusammenhang wären: Wo will ich hin? Wenn ich auf mein Herz höre, dann möchte ich mit einer einzigen Person irgendwo sein. Wo ist egal. Wenn ich auf meinen Kopf höre, dann höre ich, dass diese Person wohl auch mit einer Person irgendwo sein will. Und das nicht ich diese Person bin. Ich höre weiter, dass ich dorthin gehen soll, wo ich nicht verletzt werde. Und ich werde zwangsläufig da verletzt, wo er ist und ich mitbekomme, das ich nicht die einzige Person bin. Wenn mein Herz nicht noch Hoffnung hegte oder Verzweiflung (wer kennt den Unterschied?), wäre es wohl leichter, irgendwohin zu gehen ohne eine einzige Person. Und dann wäre es wohl leichter eine oder mehrere neue einzige Personen zu treffen und dann nicht mehr alleine einschlafen zu müssen, mit seinen Händen auf meinem Körper. Aber so ist der Schmerz immer wieder da. Mal setzt er eine Weile aus und die Hoffnung kommt ans Steuer. Aber er ist verlässlich und kehrt wieder. Und vielleicht werde ich irgendwann nichts mehr fühlen und kann dann auch böse sein. Vielleicht verändert sich bald alles noch viel mehr und ich werde aufhören über solche Dinge nachzudenken. Wenn in meinem neuen Ich kein Platz mehr dafür ist. Chao ... comment 440 Strommännchen mussten schon arbeiten
kaiparker,
Montag, 10. September 2018, 01:59
Dieses Jahr kam mir schon gewaltig länger vor als die anderen.
Ich saß bereits heute morgen hier auf meinem Bett um die traditionellen Geburtstagsgrüße zu übermitteln. Seit Ende August dachte ich darüber nach, was ich so berichten könnte. Was mein Tagebuch-ich betrifft, nicht all zu viel. Ich denke oft noch an ihn. Aber inzwischen lache ich mehr, und in diese Momenten scheine ich ihn nicht zu brauchen. Ich denke oft an meine Zukunft. Sie ist ein bisschen extravagant, aber ich glaube das schaffen zu können. Trotzdem erhoffe ich mir, dass wenn ich diese Wunschvorstellung erreicht habe, ihm eines Tages wieder zu begegnen. Ich bin so verrückt, wirklich. Ich hab sie nicht mehr alle, schon lange nicht, aber das war ja irgendwie klar. Selbst, wenn er Frau und Kinder haben sollte, glaube ich wir würden uns verlieben, wie wir es uns nie hätten vorstellen können. Ich sehe ihn, wie wir Stunden auf dem Sofa sitzen und einfach nur reden, ohne zu merken, dass die Zeit vergeht. Vor kurzem habe ich die Serie Glee wieder angefangen. Teeniekram + Singerei, mein Geschmack meint es gut mit mir. High School kids die glauben, genau zu wissen was sie wollen. Dann vergeht die Zeit, sie verändern sich und mit ihnen auch ihre Träume. Keine Ahnung ob mir das auch passiert. Ich fühle mich unverändert, seit meines aller ersten Tagebucheintrags. Außer meine Sprache, die soll sich verbessert haben, sagt auch meine Deutschlehrerin. Ich sehe die Dinge etwas unwichtiger und kleiner, als würde ich sie aus der Zukunft betrachten. Margos Spuren hatte ich in wenigen Wochen durch. Der Anfang kam mir immer sehr bekannt vor, aber ich war mir sicher und sehr gespannt auf das etwas andere Ende. Es war ein bisschen verwirrend, aber okay, im Gegensatz zum Film. Als ich durch war, wollte der Zufall es so und stellte den Film bei Netflix rein. Nicht versaut genug, manches viel zu reduziert, sie singen nicht pokemon(!), Margo hat keinen Pony, sie ist nicht so groß und auch nicht so dünn. Und warum muss sie den ganzen Film lang so einen unerträglich ''coolen'' Unterton haben. Die eine Olle kommt doch gar nicht mit, keiner hat Sex oder sein erstes mal und meine Lieblingsstelle, wo der Kumpel von der Party aus durchs Handy ''YEAHH'' schreit war glaube auch nicht dabei. Zeitlich wurden Sachen verschoben und plötzlich soll sich alles um den Ball drehen, der ja soo wichtig ist. Ich hatte mir während des Films Notizen gemacht, die ich aber nicht mehr finden kann. Was ich aber noch weiß ist, dass der Film mein Leben zu sein scheint und das Buch das ist, was ich mir wünsche/hoffe. Ich hoffe ständig, er würde mein Spotify Profil kennen. Immer wieder habe ich Songs in Playlists verpackt, in der Hoffnung er höre sie. Vorerst habe ich alles emotionale privat gestellt, weil ich aufhören wollte mir etwas vorzumachen. Der neue Blog.. war so aus einer Laune raus. Ich hoffe du hast eine schöne Zeit. Alles herzlich Gute zum Geburtstag! Ich melde mich ganz bald wieder. ... link
scottlandapple,
Dienstag, 25. September 2018, 22:06
Ich habe den Tab mit diesem Kommentar seit über 2 Wochen auf. Jetzt schaffe ich es endlich zu antworten.
Zunächst einmal danke für die Glückwünsche! Mehr noch als darüber habe ich mich gefreut von dir zu hören. Ein neuer Blog also.. Schreibst du mir, wenn du ihn online gestellt hast? Die Verfilmung von Margos Spuren ist grässlich, selbst wenn man das Buch nicht kennt. Aber hier geht es ja um Gefühle in der echten Welt. Also: Die letzte Zeit war voll mit Gefühlen. Zunächst der Sommer. Warm, wärmer und erdrückend, wie nur Liebeskummer sein kann. Es gab Tage, an denen ich Aufstand und alles war okay. Dann sah ich ihn und konnte nur noch nach Hause gehen, mich ins Bett legen und die Decke anstarren, so sehr hat mich die Traurigkeit nieder gedrückt. Es wurde besser. Ich machte sehr viel mit Freunden. Wir gingen klettern, wandern, in den Park, tranken, spielten Pen and Paper und langsam ging es mir viel besser und die Momente, in denen ich die Decke anstarrte wurden weniger. Es wurde sogar so viel besser, dass ich etwas tat, dass ich noch nie tat: ich hatte ein Date. Ein Date mit einem 24 jährigem Typen, der durchschnittlich gut aussah, irgendwas studierte und in betrunkenem Zustand erstaunlich unterhaltsam war. Das Date war furchtbar. furchtbar öde, furchtbar nervig, furchtbar furchtbar. Am Tag nach diesem furchtbaren Abend traf ich zufällig C. wieder. Wir sahen uns ab und an zufällig und redeten dann eine Weile. Manchmal auch ziemlich lange. Ich erzählte ihm von dem furchtbaren Abend. An diesem Tag redeten wir acht Stunden miteinander. 8 verfickte Stunden. Leicht zu sagen, welcher Abend schöner war. (...) (hier fehlt ein Stück, was ich für relevant halte, über das ich aber gerade nicht schreiben möchte. Ich fuhr weg. Eines morgens saß ich am Bahnhof und der Nebel stieg über einem Berg auf. Mir wurde klar: ich will richtige Berge sehen. Ich fuhr nach Hause, suchte Touren raus, buchte ein Zimmer in einem Ort am Alpenrand und erzählte nur C. davon. Am nächsten Tag stieg ich in den Zug und fuhr ins Allgäu. Das war mein erster Urlaub allein. Er ging nur 6 Tage, aber es war unglaublich schön. Ich schlief früh ein, wachte früh auf, aß etwas richtiges zum Frühstück und ging nach draußen und kam erst Abends zurück. (...) Dann war ich wieder da. C. fuhr nach Hause. August. August. Ende August. C. hat Geburtstag. Ich sah ihn einige Tage zuvor auf einer Bank sitzen, er sah nicht in meine Richtung, ich ging nicht hin, ich ging weiter und alles tat mir wieder weh. Aber ich wusste, dass er wieder da war. An seinem Geburtstag überlegte ich lange, ob ich ihn anrufen sollte. Schließlich tat ich es. Er ging nicht an sein Handy. Ich fühlte mich furchtbar. Meiner Mitbewohnerin erzählte ich davon und wir begannen Rum zu trinken. Dann versuchte ich es noch einmal mit dem anrufen und er ging tatsächlich an sein Handy. okay jetzt ganz ruhig. gratuliere ihm, frag, wie es ihm geht und ob er wieder da ist. Er sagt ja. okay, denk daran, ihn zu deinem Geburtstag einzuladen. gesagt getan. Er fragt, ob ich heute Abend schon was vor habe. was? Was? WAs? WAS? nein, noch nicht. Er fragt, ob wir zusammen feiern gehen wollen. ja. Jaaa... Der Club macht erst um 11 auf. Ich frage ihn, ob er vorbei kommt. schließlich haben wir noch Rum da. Ja, er kommt vorbei. Fuck. Ich machte den Wein auf, den ich ihm eigentlich zum Geburtstag schenken wollte. (...) - Ich hoffe, dir geht es gut. Mir geht es gerade wirklich endlich total gut. Ich genieße es. Ich melde mich auch bald wieder! ... link ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2024.09.11, 16:55 status
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